Als am 16. März der Lockdown kam, plötzlich die Welt fast still stand, kam mir das alles so unwirklich vor.
In den Nachrichten stündlich die neuesten Zahlen der Neuerkrankungen. Die einzigen wirkungsvollen Maßnahmen soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren, Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Aber wie soll man denn da eine Hochzeit feiern? Ein Fest bei dem die Liebe zweier Menschen besiegelt wird. Wo ein Nicken als Glückwunsch von den Eltern und besten Freunden einfach nicht reicht! Man das Strahlen des Paares nicht sieht, weil die Maske das halbe Gesicht verdeckt.
Ich verstehe jedes Brautpaar dass seine Hochzeit wegen Corona verschoben hat und vielleicht noch verschieben wird. Sei es weil sie eine gewisse Zeit gar nicht heiraten durften, oder aber weil sie auch mit den gelockerten Maßnahmen nicht heiraten wollten.
Während des Lockdowns habe ich mit meinen Juni, Juli und Augustpaaren telefoniert. Der Großteil hat sich dafür entschieden, die Hochzeit auf nächstes Jahr zu verschieben.
Aber es gibt auch die Paare die sich trotz Corona nicht davon abhalten lassen JA zu sagen.
Eines dieser Paare durfte ich Anfang Juni auf ihrer, in kürzester Zeit organisierten Gartenhochzeit, mit der Kamera begleiten.
Als mich die Braut 4 Wochen vor dem Termin anrief und mir mitteilte dass sie nun doch, aber eben zu Hause im weitläufigen Garten ihrer Schwiegereltern heiraten würden, habe ich mich riesig gefreut. Zum einen weil die Beiden ihre Hochzeit nicht verschieben und zum anderen weil ich schon immer eine Gartenhochzeit fotografieren wollte.
Was ist das größte Problem bei einer Hochzeit im Freien? Das Wetter. Und das war die Wochen davor nur nass und kalt. Und auch der Wetterbericht für den Tag der Hochzeit war noch 2 Tage davor auch nicht berauschend.
Und dann war er da, der 6.6.2020, der große Tag von Kerstin und Manfred. Und auch die Sonne tat wieder ihren Dienst und strahlte vom wolkenlos blauen Himmel.
Jetzt stand einer gemütlichen Hochzeit im Kreise der engsten Familie und Freunden nichts mehr im Wege. Und die hatten jede Menge Überraschungen für das frisch vermählte Paar vorbereitet. Da wurde im Garten um's Eck ganz traditionell "abgesperrt", die Braut in das 50 Meter entfernte Carport entführt, um von ihrem Mann und den Trauzeugen "ausgelöst" zu werden und am Abend kam dann noch die ein oder andere Jugendsünde der Beiden ans Tageslicht.
Und wo war Corona? Der hatte für diesen Tag, in diesem Garten, für dieses Paar und ihre Gäste, Pause.
Nur der Babyelefant bei den Paarfotos und als es hieß alle aufstellen für's Gruppenfoto und die Gäste ihre Mund-Nasen-Schutzmasken hervorholten erinnerte uns kurz daran, wie es eigentlich zu dieser Gartenhochzeit gekommen ist.
Mein Fazit: Wenn man bereit ist ein paar Kompromisse einzugehen kann man auch in Zeiten von Corona eine wunderschöne und unvergessliche Hochzeit feiern. Und wer weiß vielleicht ist das der Beginn eines neuen Trends - hin zu kleineren Hochzeiten im engsten Familien- und Freundeskreis.
Wenn auch du dieses Jahr geheiratet hast, oder auf einer Hochzeit Gast warst, dann würde ich mich freuen wenn Du mir ein bisschen was darüber berichtest.
Bleibt gesund!
Eure Dani